Stell dir vor, bei deiner potentiellen Kundin passiert das Leben: Ihr Laptop macht die Hufe, weil er es satt hat, ständig 20 Anwendungen gleichzeitig bedienen zu müssen. Die Kinder sind mal wieder krank, weil der August beschlossen hat, Herbst zu sein. Oder aber die Verbindng zum World Wide Web wurde gekappt, weil die Telekom gerade daran arbeitet, Glasfaser zu verteilen.
Alles schon passiert.
Das Ding ist. Deine Kundin wird dann eben keine Zeit haben, um dir zu antworten. Weil sie andere Dinge im Kopf hat, weil sie gerade vielleicht gar nicht an ihre Mails kommt (oder nur das AB-SO-LUT Wichtigste erledigt.).
Dafür sind Follow-Ups da. Um im Gedächtnis zu bleiben, um zu checken, wo die Kundin steht oder welche Fragezeichen sie noch im Kopf hat.
Aber Gretel, ich will die Leute nicht nerven
Dieses dranbleiben ist das, was mir wirklich Spaß macht. Denn ich sehe es gar nicht als „nerven“ – ist zwar ein häufiger Einwand, den ich höre, aber ich glaub da nicht dran.
Lass uns beide jetzt mal eine der Situationen von oben weiterspinnen. Die Kundin erhält also eine Nachricht oder Mail von uns, in der steht:
Hey Ludmilla,
ich kenne das Leben nur zu gut und manchmal kommt eben etwas dazwischen und wir haben keine Zeit und keinen Kopf, über bestimmte Dinge nachzudenken. Ich wollte jetzt kurz sicherstellen, dass du alle benötigten Infos hast, da mich bisher noch keine Antwort erreicht hatbezüglich des Angebots, das ich dir gemacht habe.
Deswegen lass mich wissen, wenn dir noch etwas unklar ist oder ob ich dir noch weiterhelfen kann.
Always HAPPY SELLING,
deine Gretel
Was ich in dieser Mail nicht gemacht habe:
- Gedrängelt
- Druck aufgebaut
- Eingeengt
Außerdem bin ich der Meinung: ich hab auch nicht genervt. Denn diejenige werfe den ersten Stein (oh Gott heute werden wir biblisch), die noch nie in ihrem GANZEN LEBEN vergessen hat, auf eine Nachricht einer Freundin zu antworten.
Na? Hab ich dich erwischt? Kennste?
Bei einer Freundin könnten wir aber ja mal schnell ne Antwort hinrotzen, weil der das auch egal ist, wenn da Kauderwelsch steht. Aber bei einer zukünftigen Zusammenarbeit möglicherweise sogar im 1:1? Da wollen wir uns doch Zeit nehmen, oder? Genau deswegen ist ein Friendly Reminder in Form einer Follow-Up so so so wichtig.
Follow Ups bei Direktnachrichten
Lass uns dann noch über Follow-Ups bei Insta-Nachrichten sprechen.
Social Media ist ja genau das: Social. Oder soll es zumindest sein. Ich als Unternehmerin möchte nicht, dass meine Followerschaft nur rein Konsument:innen sind. Ich hab mir zum Ziel gemacht, die Menschen, die da am andere Ende des Internets sitzen, auch kennenzulernen. Deswegen gehe ich regelmäßig in Kontakt mit ihnen und das meistens in den Nachrichten.
Bevor du jetzt ganz panisch wirst und dir denkst: „Aber das kann ich auf keinen Fall machen, weil dann denken die ja, dass ich was verkaufen will.“
JA. Machen sie. Aber warum bist du sonst auf Social Media? Ich hoffe inständig, dass du als Selbstständige auf diesen Plattformen auch Geld verdienen möchtest und nicht nur da bist, weil du alle Menschen so gern magst.
Lasst uns Verkaufen bitte normalisieren, ok? Das ist jetzt ein neues Fass, das ich schnell wieder zumache, sonst folgt ein Rant. Das möchte ich dir an dieser Stelle nicht zumuten. Wenn du magst, kannst du aber in diese Podcast-Folge reinhören, da gehe ich noch detaillierter auf dieses Thema ein.
Spinnen wir unsere Geschichte mit den Direktnachrichten weiter. Ich schreibe also meine Follower:innen an, weil ich sie kennenlernen möchte, weil ich gerne wüsste, wie es ihnen mit dem Thema „Verkaufen“ geht. So finde ich heraus, ob meine Angebote noch zu meiner Zielgruppe passen und vielleicht erhalte ich auf diesem Weg neue Ideen, welchen Content ich demnächst ausspielen könnte.
Über die Kraft von Remindern
Ob da immer alle antworten?
Nö, ehrlich gesagt nicht. Ich bringe aber meinen Kund:innen bei, dass sie an dieser Stelle bitte dranbleiben und nachfassen. Also muss ich meine eigene Pille schlucken und nachfragen. Das mach ich dann eben ähnlich wie bei Ludmilla oben.
Ob mir das immer Spaß macht?
Absolut nicht! Ich weiß genau, wie nervig das manchmal ist und ehrlicherweise kommen da auf LinkedIn auch manchmal Antworten zurück bei denen ich ganz froh bin, dass die von meiner VA abgefedert werden. Nur geht Verkaufen schwer ohne den persönlichen Kontakt. Letztlich will ich eben auch wissen, wie ich Selbstständigen und Unternehmer:innen unterstützen kann. Ehrliches Interesse!
Abschließend mag ich noch sagen, dass wir in 2023 alle verdient haben, Reminder zu bekommen. Ich spreche da sicher nicht nur für mich: Manchmal vergesse ich Dinge, Deadlines, Termine, Erledigungen. Ich sehe das als menschlich an. Gib deiner Kundin auch die Chance, dich kennenzulernen, stay in touch und
Wenn du mal ne sensationell coole Follow-Up-Mail von mir bekommen willst UND selbst lernen willst, wie das ehrlich, authentisch und charmant geht, dann buch dir einen Termin mit mir und wir schnacken, ob mein 1:1 Coaching HAPPY SELLING zu dir passt.
Always HAPPY SELLING,
Gretel
Ich bin auch ein Fan von „friendly remindern“ und ich finde das im Kontakt sein und bleiben total wichtig für mich. Ich versende gerne Einladungen für ein Event über What’sApp oder DM an Bestandskundinnen oder Interessierte und fühle mich dabei keineswegs aufdringlich. Im Gegenteil, das fühlt sich gar nicht nach Verkaufen an 😉
Liebe Daniela, das freut mich sehr, dass sich das für dich stimmig und gut anfühlt. Da bist du schon einen großen Schritt weiter. Danke für deinen Kommentar.
Wow. Danke. Ja, dieses Ding mit dem „ich will doch nicht nerven …“ Eine schöne Umdeutung bietest Du mir hier an.
Liebe Sylvia, von Herzen gerne. Ich kenn diesen Einwand ja nur zu gut und freue mich, dass du mit dieser Umdeutung einen neuen Blickwinkel hast. Steck ihn dir in die Hosentasche für dein nächste Follow-Up